Gerät immer mehr in die Kritik: Fleisch essen. Es gilt als Klimakiller und nicht zukunftsträchtig. Deshalb wählen immer mehr Menschen umweltbewusstere Alternativen zu konventionellem Fleisch aus Tierhaltung. Ob vegane Ersatzprodukte, künstlich erzeugtes In-vitro-Fleisch oder Fleisch aus Insekten – was werden wir in Zukunft essen? Die Ernährungstrends der Zukunft haben wir in diesem Magazinbeitrag unter die Lupe genommen.
Das Problem mit dem Fleischkonsum
Fleisch essen schadet dem Klima. Diese Botschaft ist bei den meisten Konsument:innen mittlerweile angekommen. Um unseren Hunger nach Steaks, Schnitzel und Grillhähnchen zu stillen, wird die Umwelt zerstört, sehr viel Wasser verbraucht und viel zu viel CO2 ausgestoßen. Nachhaltig ist anders.
Zwar nimmt der Fleischkonsum in Deutschland ab, weltweit steigt aber die Nachfrage. Bei der wachsenden Weltbevölkerung wird das zu einem immer größeren Problem. Eine Versorgung aller Menschen mit ausreichendem Protein lässt sich mit der jetzigen Fleischproduktion nicht bewerkstelligen. Zum Glück gibt es aber immer mehr Alternativen zum Fleisch aus herkömmlicher Tierhaltung.
Fleisch aus dem Labor
Als das Fleisch der Zukunft gilt sogenanntes „In-vitro-Fleisch“ aus dem Labor. Dazu werden tierische Muskelzellen in einer Nährlösung vermehrt. Die Tiere spenden nur ein paar Zellen und müssen nicht geschlachtet werden. Laborfleisch ist damit sehr viel klima- und tierfreundlicher. Neueste Studien gehen davon aus, dass im Vergleich zu gängiger Fleischproduktion und Tierhaltung 96 % an CO2-Ausstoß sowie 82 % an Wasser eingespart werden können.
Allerdings ist das Verfahren zurzeit noch enorm teuer. Hinzu kommen Bedenken vieler Konsument:innen, die natürlich gewachsenem Fleisch den Vorrang vor „künstlichem“ geben. Eine große Hürde ist auch die ausstehende Zulassung des Laborfleisches in Europa. Hier sind weitere Forschungen und Investitionen nötig, um wirklich ein „clean meat“ für den Massenmarkt produzieren zu können.
Insekten als Fleischalternative
Das klingt für viele erstmal gewöhnungsbedürftig. Allerdings gehören Insekten in vielen Teilen der Welt zur Ernährung dazu und sie enthalten viele gesunde Nährstoffe und Proteine. Durch den hohen Proteingehalt können sie den Bedarf der Weltbevölkerung sogar langfristig nachhaltiger decken als konventionelles Fleisch aus Tierhaltung. Im Supermarkt und dem Großhandel finden sich bereits einige Produkte aus Insekten.
Zu Burgerpattys oder Pasta verarbeitet, erinnert optisch nichts mehr an die Tiere und sie schmecken vielen Konsument:innen richtig gut. Plus: Die Zucht von Insekten erfordert bis zu 90 % weniger Ressourcen und ist damit klimafreundlicher als gängige Fleischproduktion.
Die Produkte aus Insekten werden genauso zubereitet wie herkömmliches Fleisch. Zum Beispiel als Burger:
Pflanzliche Fleischalternativen
Auch bei pflanzlichen Ersatzprodukten hat sich in den letzten Jahren viel getan. Täuschend echt wirkendes Fleisch, unzählige neue Produkte im Supermarktregal – und das nicht nur aus Soja. Vor allem im Bereich der Basiszutaten läuten die Zukunftsglocken, so werden Erbsen, Lupine, Pilze und Reis immer beliebter. Die Verbraucher:innen überzeugt vor allem, dass Schnitzel, Wurst und Frikadellen aus Pflanzen inzwischen richtig gut schmecken und gar nicht mehr wie „Ersatz“.
Im Klimacheck schneidet der vegane Fleischersatz am besten ab. Der geringste Ressourcenverbrauch, kaum CO2-Ausstoß und ganz ohne Tierleid.
Die Zukunft wird zeigen, welche dieser Alternativen den größten Anklang findet. Fest steht: Die Gastronomie muss mitziehen, auf die steigende Nachfrage reagieren und die eigene Speisekarte anpassen. Welche Gastrotrends euch 2023 außerdem erwarten, lest ihr im nächsten Monat in unserem Magazin.